Analyse der Wasserkraftpotenziale an Talsperren

Die Wasserkraftnutzung ist eine annähernd klimaneutrale Form der Energiegewinnung, die sich durch eine ausgereifte Technik mit relativ hohen Wirkungsgraden auszeichnet. Durch eine relativ gleichmäßige Stromerzeugung ermöglichen Wasserkraftanlagen im Gegensatz zur fluktuierenden Wind- oder Solarenergie auch den Einsatz als Grundlastkraftwerke. In der Koalitionsvereinbarung 2022 – 2027 der Landesregierung Nordrhein-Westfalens ist daher festgehalten, dass Wasserkraftstandorte unter ökologischen Aspekten weiterentwickelt werden sollen. Altanlagenbetreiber sollen dabei unterstützt werden, die Gewässer nachhaltig zu nutzen. Zudem wird das Ziel formuliert, an möglichst allen bestehenden Talsperren die Wasserkraft für die Energieversorgung zu nutzen. Hierfür ist es notwendig, die Wasserkraftpotenziale an Talsperren zu untersuchen und auch gegebenenfalls bestehende Hemmnisse zu identifizieren, welche aktuell einer Nutzung zur Stromerzeugung entgegenstehen.

Im Jahr 2017 hat das LANUV die Potenzialstudie Wasserkraft NRW veröffentlicht (LANUV Fachbericht 40, Potenzialstudie Erneuerbare Energien - Teil 5: Wasserkraft). In der Studie wurde das noch ungenutzte Wasserkraftpotenzial an allen bestehenden Querbauwerken in Nordrhein-Westfalen unter Berücksichtigung der Belange der Gewässerökologie und des Fischschutzes ermittelt. Unter anderem wurden dabei auch 81 Talsperrenstandorte in NRW betrachtet. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass an den Talsperren das nutzbare und wirtschaftliche Potenzial bereits weitestgehend ausgenutzt sei. Einschränkungen wurden hier insbesondere in der Nutzung und den Aufgaben der Talsperren zur Trinkwasserversorgung bzw. zu Freizeit- und Erholungszwecken sowie hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Wasserkraftnutzung gesehen. Seit dem Jahr 2017 haben sich die politischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Wasserkraft in NRW jedoch verändert, sodass eine Neubewertung der Potenziale notwendig ist. Hierfür wird in einem ersten Schritt eine qualitative Befragung der Talsperrenbetreiber in NRW durchgeführt.

Klima und Energiewende in der Raumplanung

Teilen Sie diese Seite auf